Interview Marko Mihajlovic

Unser 3. platzierter Trucker des Jahres

 

Fahrer Steinbach Spedition

 

Team: Hallo Marko, wir beginnen mit einer kleinen Kurzvorstellung zu deiner selbst. Erzähl doch einfach ein wenig über dich.

Marko: Hallo, ich heiße Marko Mihajlovic, komme aus Serbien und bin 38 Jahre alt. In Deutschland bin ich jetzt seit dreieinhalb Jahren und ich bin zudem verheiratet und habe drei Kinder. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Imker und verkaufe den Honig aus meiner eigenen Imkerei.

Team: Wie sieht deine aktuelle Tätigkeit und dein Arbeitsalltag aus?

Marko: Momentan bin ich als Springer für den Nahverkehr eingesetzt. Das bedeutet ich habe kein fest zugewiesenes Auto und fahre die Touren für Kollegen, die aufgrund von Krankheit oder Urlaub verhindert sind. Dadurch erfolgt meine Zuweisung wochenweise, manchmal auch im Tagesrythmus. Aktuell vertrete ich einen Kollegen im Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht.

Team: Welche Schicht gefällt dir besser?

Marko: Die Spätschicht. Da ist die Tour kürzer und ich muss nicht so bald aufstehen (lacht)

Team: Wann beginnt denn die Frühschicht?

Marko: Bei der aktuellen Tour meist um kurz nach 2 Uhr morgens und zurück bin ich dann gegen Mittag. Der Vorteil am Nahverkehr ist jedoch, dass ich jeden Tag zu meiner Familie nach Hause komme.

Team: Dein Weg von Serbien zur Steinbach Spedition war ja ein besonderer. Erzähl uns mal von deinem Werdegang als LKW-Fahrer und wie du auf unsere Firma gekommen bist.

Marko: Ich war bereits in Serbien LKW-Fahrer und habe sieben Jahre lang 18-Tonner gefahren. Auf die Spedition Steinbach bin ich dann durch einen serbischen Kollegen aufmerksam geworden der bereits für die Firma gearbeitet hat. Die Entscheidung nach Deutschland zu kommen haben wir dann gefasst, da es hier beruflich bessere Möglichkeiten für uns gibt.

Team: Nach der Entscheidung bei uns zu arbeiten bist du zunächst allein nach Deutschland gezogen. Wie war denn dein Umzug damals und die Übergangszeit ohne deine Familie?

Marko: Die Übergangszeit war nicht so einfach. Meine Frau und meine drei Kinder waren in der Zeit allein in Serbien. Die ständige Reise hin und zurück mit dem Zug war auch anstrengend. Eigentlich sollte diese Übergangsphase nicht so lange dauern und wir wollten den Umzug möglichst schnell hinbekommen. Doch durch Corona hat sich alles verzögert und es dauerte fast zwei Jahre, bis meine Familie endlich zu mir nach Deutschland umziehen konnte. Anschließend habe ich noch ein Jahr im Fernverkehr gearbeitet.

Team:  Der Wechsel zum Nahverkehr war also deine Entscheidung?

Marko: Ja das war meine Entscheidung, um mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, vor allem auch wegen meiner Kinder.

Team: Wie war denn Umstellung von Serbien auf Deutschland für deine Familie? Haben sie sich schnell eingelebt auch in Bezug auf die Sprache?

Marko: Die Umgewöhnung und auch das erlernen der deutschen Sprache hat erstaunlich gut und schnell funktioniert. Viel besser als erwartet. Vor allem meine Kinder haben schnell die Sprache gelernt und unterhalten sich mittlerweile zuhause beim Spielen schon auf Deutsch. Auch meine Frau kommt mittlerweile gut mit der Sprache zurecht, hat einen Integrationskurs abgeschlossen und arbeitet seit diesem Jahr in Bayreuth. Ich selbst habe die Sprache während meiner Arbeit hier über eine Lern-App geübt. Außerdem habe ich den eigens organisierten Sprachkurs der Spedition Steinbach besucht. Als ich herkam konnte ich mich nur auf Englisch unterhalten. Das konnte ich bereits sehr gut, doch mittlerweile wird mein Englisch schlechter, denn je mehr ich Deutsch rede desto mehr komme ich mit den beiden Sprachen durcheinander (lacht).

Team: Wie wurdest du bei uns ins Berufsleben eingegliedert? Konntest du mit deinem serbischen Führerschein hier nahtlos als LKW-Fahrer anfangen?

Marko: Ich hatte in Serbien bereits meinen LKW-Führerschein, musste jedoch für Deutschland die Grundqualifikation für Berufskraftfahrer nachholen, um hier gewerblich fahren zu dürfen. Diese habe ich dann in der Fahrschule innerhalb von acht Wochen auf Deutsch absolviert und auch gleich bestanden. Dabei hat mir Steinbach sehr geholfen und mir die besten Möglichkeiten aufgezeigt, um einen möglichst schnellen und reibungslosen Wechsel zu gewährleisten.

Team:  Wie unterscheidet sich das Leben hier in Deutschland von Serbien? Wie hast du und deine Familie die Unterschiede empfunden?

Marko: Es ist schon ein wenig anders. Die Menschen in Serbien sind etwas entspannter und lockerer. In Deutschland hingegen sind die Leute strukturierter. Auch die Bürokratie in Deutschland ist etwas schlimmer als in Serbien, obwohl ich dachte das geht gar nicht (lacht). Aber ich bin gern in Deutschland, das Leben hier hat viele Vorzüge. Man sagt ja immer „man soll nie seine Wurzeln vergessen“ und so denke ich auch. Meinen Kindern versuche ich daher das beste von beidem mitzugeben.

Team: Fahrt ihr noch oft nach Serbien?

Marko: Anfangs ja, da sind wir in jedem Urlaub zurückgefahren. Mittlerweile nicht mehr so oft. Ich habe noch Familie in Serbien die wir ein-, zweimal im Jahr besuchen, aber jetzt versuchen wir auch mal andere Länder im Urlaub zu bereisen.

Team: Vielen Dank für die Zeit und das Interview Marko und Respekt vor deinem Werdegang.

Marko: Hat mich sehr gefreut!